Samstag, 11. Juni 2011

Der Druck der auf uns lastet

Heute schrieb ich mir wie so oft mir einer guten Freundin und Kollegin und erzählte ihr über meine Zukunftspläne. Ich meine, dass ich das Mangazeichnen bald ein wenig zurück stellen wollte um mich dem "richtigen" Zeichnen zu widmen.
Sie meinte, dass sie das sehr schade fände und ich erwiderte, dass ich einfach frustriert, unmotiviert und generell einfach nicht in der Laune wäre, Manga zu zeichnen. Das ist natürlich schlecht, da ich immer noch Holy Blasphemy beenden muss, was sich ja eben auch schon eine Weile hin zieht. Doch was soll aus einem Projekt werden, dass einen nur noch schlaucht? Ich weiß es nicht.

Aber woher kommt dieser Frust? Warum sitze ich an Band 2 viel weniger motiviert als an Band 1, obwohl sich meine Fähigkeiten doch anscheinend ein wenig gesteigert haben? Wieso mag ich kaum eine Seite sehen und warum hänge ich mich an jedem Fehler ewig auf?
Nun, ich habe die Vermutung, es liegt an dem Druck. Welcher Druck? Eigentlich sitzt mir niemand im Rücken, keiner stresst mich. Doch er ist dennoch da, dieser Druck etwas Gutes abliefern zu müssen. Der sich aufbaut, weil man andere Zeichner sieht, sich mit ihnen vergleicht und das Gefühl hat, man müsse selber viel besser sein. Weil man sich eben entwickeln muss und nicht auf Knopfdruck besser wird. Aber der Weg der Entwicklung ist manchmal hart und langwierig.

Das ganze wird zusätzlich genährt durch Menschen, die alles was man macht auseinander nehmen um einem zu zeigen, dass man nicht so toll ist wie man sich fühlt. Leider gibt es davon viele. Sie verstecken ihren Hass unter augenscheinlich konstruktiven Kritiken. Und sagt mir jetzt nicht, ich wäre vielleicht einfach nur paranoid, aber ich kann eine ehrliche konstruktive Kritik von einer unehrlichen durchaus unterscheiden.

So fangen wir an einem Perfektionismus nachzustreben und uns nie gut genug zu sein. Das ist auf der einen Seite positiv. Es motiviert uns besser zu werden. Auf der anderen Seite, wirkt sich ein Zustand der ständigen Rastlosigkeit auf der Suche nach dieser Perfektion vielleicht auch negativ aus. Nie können wir uns ruhig zurück lehnen und sagen "Das habe ich gut gemacht". Stets versuchen wir uns selber zu übertrumpfen.
Aber ich denke, das darf nicht Sinn der Sache sein. Ich denke wenn wir nur nach Perfektion streben, dann vergeht uns irgendwann der Spaß am Zeichnen.
In mir persönlich regt sich zur Zeit die Lust etwas zu machen, nicht um andere zufrieden zu stellen und  damit meine eigenen Wunsch nach dem "ewig besser werden" zu erfüllen, sondern einfach wieder zu zeichnen um des Zeichnens willen.
Neues ausprobieren. Etwas, das mit Manga nichts zu tun hat.  Natürlich werde ich zunächst Band 2 von Holy Blasphemy beenden, aber danach denke ich, lege ich eine Pause ein, wenn es mir gestattet wird, um einen Schritt nach vorne zu machen.
Damit ich etwas für meine Zukunft als Künstlerin tun kann.

1 Kommentar:

  1. Band 2 schafste auf jeden fall ;D
    und dan startest du nach deiner Pause mit band 3 total durch.

    Es ist ein wenig hart zu hören wie du dich unter druck setzt.
    Aber ich denke die pause nach dem 2ten band wird dir sicher gut tun.

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